Bild: BüchelmaierSPD-Kreistagsfraktion bei „Rückenwind“ in Überlingen – Freie Träger im Blick
Im Rahmen einer Fraktionssitzung besuchte die neue Kreistagsfraktion der SPD einen Anbieter von tagesflexiblen Gruppen für Kinder und Jugendliche in Überlingen. Bei der Einrichtung mit dem bezeichnenden Namen „Rückenwind“ handelt es sich um ein Angebot für rund 40 junge Menschen. Die SPD-Fraktion interessierte sich auch für das Zusammenspiel von freien Trägern und der Jugendhilfeplanung im Bodenseekreis. Die spannende Frage blieb am Ende: Nach welchen Kriterien wird der Bedarf an solchen Angeboten im Bodenseekreis berechnet?
In dem Überlinger Haus können 18 Jugendliche bis zum Alter von 14 Jahren aufgenommen werden. „Rückenwind“ ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Leiter Sebastian Paulsen ist zugleich Regionalgeschäftsführer des Verbandes. So konnte er sehr kompetent über die Arbeit mit seinen „Kundinnen und Kunden“ Auskunft geben. Gerade wenn ein familiäres oder ein schulisches Problem die jungen Menschen aus der Bahn zu werfen drohe, könne mit dem Angebot flexibler Tagesgruppen ein Rettungsnetz ausgeworfen werden. In der Regel werden die Jugendlichen und Kinder von den Jugendämtern an die passende Einrichtung vermittelt. Meist gehen sie nach dem Unterricht direkt in die Häuser, wo sie den restlichen Tag in einer „wertschätzenden Gemeinschaft“ mit anderen verbringen. In den Häusern von „Rückenwind“ – neben Überlingen gibt es noch drei weitere Standorte im westlichen Bodenseekreis – werden die Jugendlichen bei den Hausaufgaben betreut und bei ihren Entwicklungsthemen begleitet und gefördert. Ob gemeinsames Kochen oder Sport und Gespräche – die Einrichtungen geben jungen Leuten und deren Familien echten „Rückenwind“.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Schule, Kinderärzten und Jugendämtern ermöglicht auch eine effiziente Arbeit von „Rückenwind“. Der Aufenthalt von Jugendlichen in diesen Tagesgruppen geht daher meist nach rund zwei Jahren wieder zu Ende. Ziel ist ja die Rückkehr in das familiäre Umfeld. Die Kreistagsmitglieder interessierten sich für die Details der Betreuung, für die Finanzierung und natürlich auch für die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Fraktionsvorsitzender Norbert Zeller sieht in solchen freien Einrichtungen eine wichtige Hilfe für Familien und Jugendliche, die in persönliche Schwierigkeiten geraten. Es müsse daher der Bedarf und die spezifischen Angebote sehr sorgfältig erhoben und geplant werden. Die Transparenz solcher Planung hilft auch den freien Trägern, die auch auf Veränderungen der Gesellschaft reagieren müssen. Vor einer eventuellen Heimunterbringung von Kindern und Jugendlichen könne ein flexibles und gut geplantes Angebot sehr viel bringen. Gerade die Stärkung der Familie und konkrete niederschwellige Hilfen für schwierige familiäre Situationen seien im Blick der SPD-Kreispolitik, so Zeller.
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Die SPD-Kreistagfraktion besuchte die Überlinger sozialpädagogische Facheinrichtung „Rückenwind“, um von Sebastian Paulsen (dritter von rechts) konkret zu erfahren, wie die Arbeit dieser Häuser aussieht. Die SPD möchte sich in der kommenden Wahlperiode verstärkt der Familienpolitik und Fragen von Jugendlichen widmen. Mit im Haus „Rückenwind“ waren: (von links) Dieter Stauber, Ingrid Sauter, Norbert Zeller, Jochen Jehle und Michael Wilkendorf.
