Salon Rouge diskutiert über den Seewald - Kritik an Stadt und Gemeinderat

Veröffentlicht am 17.04.2019 in Ortsverein

Links Michael Wlaka, Sprecher von Greenpeace Friedrichshafen, bei seinem Impulsreferat im (Foto: Wilfried Geiselhart)

So vollbesetzt und so diskussionsfreudig ist der „Salon Rouge“, zu dem der SPD-Ortsverein regelmäßig ins Café Gessler einlädt, nicht immer gewesen. Das mag zum einem am brisanten Thema „Seewald – Sein oder Nichtsein?“ gelegen haben, zum anderen womöglich auch an der näher rückenden Kommunalwahl.

Jedenfalls waren diesmal nicht nur Genossen auszumachen, sondern auch zahlreiche Gemeinderatskandidaten unterschiedlicher Listen und viele andere interessierte Bürger. „Wir haben nichts gegen die Erweiterung von Liebherr, aber große Bedenken aus Umwelt- und Klimasicht“, sagte Michael Wlaka, Sprecher von Greenpeace Friedrichshafen, in seinem kurzen Impulsreferat und stellte die Erweiterungspläne von Liebherr-Aerospace und die damit verbundene mögliche Teilrodung des Seewalds vor.

Anschließend präsentierte Moderator Luca Baumann Argumente, die von Seiten der Befürworter der Liebherr-Pläne ins Feld geworfen werden könnten – zum Beispiel „reservierte Ausgleichsfläche unbrauchbar“, „keine Kosten für die Stadt“ oder „Erhalt und Neuschaffung von Arbeitsplätzen“. „Nicht meine, sondern allgemeine Argumente“, wie Baumann mehrfach betonte.

Deutlich konkreter wurde Grünen-Gemeinderätin Christine Heimpel. „Der Gemeinderat hätte einen Riegel vorschieben können. Aber 30 von 40 Gemeinderäte haben für die Pläne gestimmt“, sagte sie. Das Gremium habe den Wunsch von Liebherr „abgenickt“, ohne Alternativen zu besprechen.

Gerade diese „Alternativen“ nahmen in der weiteren Diskussion großen Raum ein – vielfach wurde Kritik an der Haltung von Stadt und Gemeinderat laut. Man könne die bestehende Halle von Liebherr „durchaus ertüchtigen“ und etwa um ein oder zwei Stockwerke erhöhen, ohne in die Fläche gehen zu müssen, betonte Ulrich Bernard. „Friedrichshafen vergleicht sich bei Großprojekten wie dem Flughafen oder der Messe mit Großstädten und baut doch wie ein Dorf“, so eine andere Wortmeldung, die sich ebenfalls darauf bezog, den Flachbau aufzustocken oder auch den großen und weitgehend nicht voll genutzten Aldi-Parkplatz in die Überlegungen miteinzubeziehen. Einen anderen Aspekt brachte Udo Dewald ins Spiel. „Liebherr will mit der Teilrodung offensichtlich auch eine Einfahrt über die Hauptstraße ermöglichen“, so seine Vermutung. „Die Stadt hat jahrelang die vernünftige Planung in diesem Areal verpennt und gerade im Bereich der Adelheidstraße massiver Fehler gemacht“, sagte er.

Zusammen mit Liebherr nach möglichen Kompromissen suchen

Dass man einen Eingriff in den Seewald möglichst vermeiden möchte, liege auf der Hand, argumentierte Norbert Zeller. Andererseits sei es aber „leichtsinnig und überheblich“, sich über die Arbeitsplatzfragen hinwegzusetzen. Man dürfe das „Kind nicht mit dem Bade ausschütten“, sondern müsse zusammen mit Liebherr nach möglichen Kompromissen suchen, so Norbert Zellers Forderung. Oder darf man die von Liebherr in den Raum gestellten zusätzlichen 250 Arbeitsplätze gegebenenfalls auch einem anderen Standort – wie etwa Brandenburg – „gönnen“? Diese Frage regte jedenfalls ein anderer Teilnehmer dieser spannenden Veranstaltung an.

 

Den Artikel von Wilfried Geiselhart in der Schwäbischen Zeitung finden Sie hier.

 

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