Ein Jahr Ukraine - Das lernen wir daraus

Veröffentlicht am 04.03.2023 in Aktuelles

Viele Lehren lassen sich aus dem andauernden Krieg Russlands gegen die Ukraine ziehen. Die Weltgemeinschaft hat eine Zeitenwende erlebt und die Hilfsbereitschaft in Friedrichshafen ist noch immer groß. Das resümiert die Juso-Hochschulgruppe an der Zeppelin Universität nach ihrer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Ein Jahr Ukraine-Krieg – Was lernen wir daraus?“ am vergangenen Mittwoch, den 1. März 2023.

Auf dem Podium diskutierten neben Bürgermeister Dieter Stauber der Präsident und Inhaber des Lehrstuhls für moderne China-Studien, Prof. Dr. Klaus Mühlhahn, sowie die beiden Dozenten an der Universität, Prof. Dr. Simon Koschut (Lehrstuhl für internationale Sicherheitspolitik) und Dr. Martin Herbers (akademischer Mitarbeiter – Lehrstuhl für allgemeine Medien- und Kommunikationswissenschaften).

 
Moderiert wurde die Veranstaltung von Louisa Bender und Matthias Eckmann von der Juso-Hochschulgruppe. Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei, nach Aussagen von Bürgermeister Stauber, nach wie vor groß. Von den über 1000 Ukrainer:innen seien viele zunächst in privaten Haushalten untergekommen und die Stadt sei bemüht, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, etwa im dafür angemieteten „goldenen Hirsch“. Die damit verbundene Herausforderung sei jedoch für die Stadt nicht leicht zu bewältigen und die Verwaltung daher noch immer auf die Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen, so Stauber.


Üblich sei ein Abflachen der Spendenbereitschaft nach rund 60 Tagen, so Dr. Martin Herbers. Da der Krieg aber weiter medial präsent bleibe, sei auch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung und die Zustimmung zur Unterstützung der Ukrainer:innen weiter hoch. Dem stimmte auch Gemeinderat Werner Nuber zu, der im Publikum saß. Er berichtete eindrücklich von den Fahrten, welche er bereits mehrfach an die ukrainisch-polnische Grenze unternommen hat. Bei jeder Fahrt seien tausende Euros an Spenden und weitere Sachspenden zusammengekommen.
 

Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig darin, dass der soziale Zusammenhalt nicht bröckeln darf – sowohl vor Ort in Friedrichshafen als auch international. Allen geflüchteten Menschen müsse ausreichend und solidarisch geholfen werden und es sei richtig Waffen in die Ukraine zu liefern. Staaten, welche ein schnelles Ende des Krieges durch eine Kapitulation der Ukraine fordern, müssten die Konsequenzen davon bewusst sein, so Professor Koschut. Mit der Dauer des Krieges habe sich die russische Strategie verändert, so Koschut weiter. Nach anfänglichen Misserfolgen mit hohen Verlusten wurden Angriffe auf zivile Infrastruktur fokussiert und noch mehr Material sei mobilisiert worden. Aber „nicht nur Munition, sondern auch Menschen werden von russischer Seite nun verfeuert“ berichtet Koschut. Gleichzeitig sei der technologische Vorteil Russlands mittlerweile durch westliche Waffenlieferungen ausgeglichen.


Die Interessen Chinas an dem Krieg in der Ukraine seien nach Professor Mühlhahn unklar. Auf der einen Seite verurteile China den Angriff auf souveräne Staaten, positioniere sich aber auch nicht eindeutig zum Krieg in der Ukraine, um gegenüber den USA Handlungsoptionen offen zu halten. Von der angekündigten chinesischen Friedensinitiative sei leider nicht viel zu erwarten, wohl aber von der Zusage auf den Einsatz von Atomwaffen zu verzichten, so Mühlhahn.


Zur Berichterstattung über den Krieg meinte Dr. Martin Herbers, dass nie zuvor eine aktuellere Liveberichterstattung möglich gewesen sei. Heute bestünde für jeden die Möglichkeit Informationen schnell zu verbreiten und so wisse auch die Ukraine die sozialen Medien zu nutzen. Jedoch sei stets die Einordnung und Hinterfragung des strategischen Sinns der Nachricht wichtig und gezielte Falschmeldungen (meist von russischer Seite) gelte es offenzulegen, so Herbers.


Nach den Fragen durch die Moderation folgten diverse Fragen von Seiten des Publikum und persönliche Berichte von Gäst:innen. Besonders interessierte das Publikum die Frage nach einer nuklearen Eskalation. Diese hält Professor Koschut auf Grund der Konsequenzen für die gesamte Weltgemeinschaft aber für sehr unwahrscheinlich.  Schließlich wurde auf die vielen Möglichkeiten der Unterstützung hingewiesen. Diese sind ausführlich auf der Seite der Stadt zu finden unter:


www.friedrichshafen.de/ukraine


Das Bündnis für Vielfalt sammelt Spenden für die Ukraine und versichert: „Jeder gespendete Euro kommt an!“. Der Verein Arkade kümmert sich um die Weiterleitung der Spendengelder:


Verein Arkade
IBAN: DE02 6505 0110 0048 0882 80
Stichwort: Ukraine–Hilfe


Spenden für Geflüchtete aus der Ukraine und die Flüchtlingsarbeit in Friedrichshafen sind außerdem möglich unter
Stadt Friedrichshafen
IBAN: DE88 6905 0001 0020 1050 94

BIC: SOLADES1KNZ

Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe Friedrichshafen

 

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